Röhr 24RA Restauration

Der Röhr 24RA war leider beim Kauf sehr verbastelt, dazu war er leider im falschen Farbton schlecht lackiert worden und der verbaute Motor war nicht der originale. Aber den originalen Motor haben wir freundlicherweise vom Vorbesitzer zum Röhr dazu bekommen. Ich entschloss mich nun den Röhr komplett und so original wie möglich zu Restaurieren. Informationen und Maße von fehlenden Teilen habe ich von netten Röhr Freunden erhalten die mir stets weiterhelfen konnten.

 

Demontage:

 

Die Demontage war nach einem Tag erledigt und der Röhr wurde erst einmal in größere Baugruppen zerlegt ( Vorderachse, Getriebe mit Kupplungsglocke, Motorund Blechteile/ Kleinteile). Bei der Bearbeitung der Baugruppen wurden die Teile dann jeweils bis auf die letzte Schraube zerlegt. Dazu gibt es noch einen Haufen von Kleinteilen die restauriert werden.

 

Getriebe Überholung:

 

Das Getriebe lief bei der Fahrt immer ruhig und man hörte keine auffälligen Geräusche . Nach dem öffnen war ich positiv überrascht, die Zahnräder und Lager sahen noch gut aus. Aber da ich schon dabei bin alles auseinader zubauen habe ich mich dazu entschlossen das komplette Getrieb zu Überholen. Erst habe ich das Getriebe ausgeräumt und die Teile und alten Lager in Schachteln geordnet, dazu habe ich mir notiert welche Lager und Radialdichtringe benötigt werden. Anschließend wurde das Getriebe gereinigt und ich habe ein Gestell gebaut um das Getriebe gut händeln zu können. Danach wurde das Getriebe entlackt, grundiert und in original RAL 5015 Himmelblau lackiert. Dann folgte der Zusammenbau, ich habe die Lager nach Handbuch montiert mit Hilfe meiner Werkstattpresse. Auch die Schrauben habe ich komplett erneuert in 10.9, leider waren einige Lager schwer zufinden aber auch das ließ sich lösen und ich bekam geeignete Lager. Ebenfalls die Dichtungen wurden mit Papier und Flüssigdichtung erneuert, davor habe ich die Dichtflächen gründlich gereinigt. Als letztes habe ich alles mit Tuschierpaste  und Messuhr eingestellt so das alle Werte stimmten, auch ein Achstrichter ist schon montiert worden der zweite fehlt aus Gewichtsgründen noch da sich das Getriebe im Keller befindet. Nun ist jedes Lager und jeder Dichtring neu. (Hurth G85)

 

Lenkgetriebe:

 

Das Lenkgetriebe hatte wenig Spiel war leider aber undicht. Ich habe dann neue Buchsen und Lager verbaut, dazu gab es noch einen neuen Radialdichtring. Danach wurde alles abgedichtet und eingstellt, anschließend wurde alles entlackt, grundiert und lackiert. Die Schrauben wurden ebenfalls wie immer erneuert, zudem habe ich eine neue Verschlussschraube montiert. Ein neues Lenkrad, Abdeckung und Lenkradmutter gab es auch noch, leider wurde das Rohr mal verkürzt und ich habe mir einen Schutz aus Leder nähen lassen damit keine Feuchtigkeit oder Dreck ins Lenkgetriebe kommt.

 

 

 

 

 

Sitzgestell:

 

Das Sitzgestell mit der Federung war leider ziemlich ausgeschlagen, dazu war die Sitzschale sehr verbastelt und der Boden war defekt. Zuerst habe ich eine Spendersitzschale besorgt und den Boden heraus getrennt, anschließend wurde ein neues 3mm Blech angepasst. Danach wurde es eingeschweißt und die Nähnte wurden verschliffen, desweiteren habe ich die Bohrungen wie sie im original zu finden waren gebohrt. Nachdem lackieren bekam die Sitzschale noch einen schönen Aufkleber. Das Sitzgestell habe ich zuerst demontiert und die Teile gesäubert, einige wurden mit Zinkspray lackiert alle anderen in Himmelblau. Davor habe ich aber noch an der Sitzschwinge die ausgeschlagene Bohrung vergrößert und eine Stahlbuchse mit Schmierung dort eingeschweißt, nun ist es wieder Spielfrei. Anschließend wurden noch die Deckel des Getriebes neu lackiert so das am Ende alles wieder zusammengabaut werden konnte mit einigen neu Teilen. Zum Schluss gab es noch ein schönes neues Sitzkissen.

 

 



Zugmaul:

 

Mir war bei der Demontage aufgefallen das, dass montierte Zugmaul von Bautz stammt und das konnte nicht richtig sein. Nach einem Besuch auf der größten Röhr Homepage war klar das original ein Eigenbau von Röhr montiert war, ich habe dann einen Röhr Freund angeschrieben der mir freundlicherweise Bilder und Maße zugesendet hat. Nach diesen Informationen habe ich eine Zeichung gemacht und Material gekauft, anschleißend habe ich das Material zugeschnitten, gebohrt und geheftet. Ein Freund konnte mir die große Bohrung bohren und ich habe von einem Fachmann noch einige Schweißnähte setzen lassen. Zum Schluss gab es noch einen Bolzen der dem original nahe kommt mit Gummischutzringen und alles wurde vorher noch lackiert. Ein Typenschild fehlt momentan noch, aber ich will mir noch eines Nachfertigen lassen.

 

Vorderachse:

 

Die Buchsen und Bolzen der Vorderachse sind leider teilweise sehr ausgeschlagen so das ich diese Erneuern werde. Die Maße der Buchsen und Bolzen habe ich mir schon besorgt, momentan ist die Vorderachse demontiert und einige große Gewinde sind nachgeschnitten. Die Blattfedern wurden auseinander genommen und gereinigt, grundiert und gefettet. Anschließend wurde alles neu genietet und wieder montiert, nun folgt die Montage der Buchsen, die anderen Teile der Achse sind ebenfalls entlackt und grundiert.

 

Das Amaturenbrett mit Tank:

 

Die Elektrik fehlte beim Kauf komplett daher wurden alle Amaturen, Schalter, Anzeigen und Kabel erneuert. Das ganze habe ich mit einem einfachen von mir gezeichneten Plan neu verlegt. Nachdem alle Komponenten der Elektrik funktionierten und ihren Platz am Amaturenbrett gefunden hatten wurden die Teile entlackt, grundiert und wieder lackiert, zum Schluss wurde an den Blechteilen noch Klarlack aufgetragen. Die Halterung erhielt noch neuen Winkelstahl und einige Metallteile wurden ersetzt, dazu habe ich auch noch die Tankbänder nachgebaut. Der Tank wurde gründlich gereinigt und innen Beschichtet um ihn vor Rost zu schützen, der Tankdeckel erhielt eine neue Dichtung und wurde mit Zinkspray lackiert. Der Tank selber wurde wieder Himmelblau. Nachdem Zusammebau der Teile bekamen diese noch schöne neue Aufkleber und neue Haubenhalter, ein Haubenband und einen neuen Dieselhahn. Als letztes wurde noch eine Kabelleiste angebracht wo jedes Kabel weiterführend zu den Lampen etc eingeschraubt wurde, als orientierung habe ich mir notiert wo welches Kabel dort liegt.

 

Batteriekasten:

 

Der Blechkasten indem die Batterie sitzt fehlte leider beim Röhr, ich habe wieder durch einen Röhr Freund Maße und Bilder bekommen nachdenen ich eine Zeichnung gemacht habe. Anschließend habe ich das benötigte Material gekauft zugeschnitten und angefangen die Kiste zu Heften, danach wurde alles verschweißt, geschliffen und ein Rahmen aus Winkelstahl habe ich gebaut. Zudem habe ich einen Batterietrennschalter eingebaut und die Halterung für die Hupe angebracht, wieder wurde alles grundiert, lackiert und mit Klarlack versehen. Nachdem montieren wurden Aufkleber angebracht ( Der Spitzname des 24RA aufgrund meines Himmelblau- Wahn ), ein Holzboden gebaut und ein Wartungsplan in den Deckel eingeklebt. Vor dem lackieren wurden in den Rahmen noch Bohrungen zur Montage gebohrt.

 

Haube, Kotflügel und Werkzeugkiste:

 

Die Haube kam mir nach der Demontage schon sehr schwer vor und man sah von innen doch einige Beulen. Nach dem Scheinwerfer etc. ab waren kam die Haube zum Sandstrahlen, nachdem ich sie dann wieder hatte war ich erst geschockt. Es waren viele Beulen und große Löcher in der Haube, dazu war vorne die "Nase" sehr zusammen gepfuscht. Unten waren noch Bleche plumb auf die beschädigten Stellen geschweißt und die Halterung der Haube war krumm und rissig. Ich werde mich später um die Haube kümmern und warscheinlich nachbauen lassen in Polen. Ein Kotflügel wurde bereits entlackt und ausgebeult, geschweißt und verzinnt, der zweite wartet noch im Keller. Im Anschluss wurde der Kotflügel gefüllert, geschliffen und wieder grundiert damit die Oberfläche schön glatt wird und die Poren geschlossen werden. Danach wurde der Kotflügel in Himmelblau lackiert und mit Klarlack versehen, zum Schluss wurde das ganze noch poliert. Eine Hinweisschild habe ich noch in die Innenseite genietet, den Kennzeichenhalter habe ich aus 3,5mm Blech und zwei M8 Schrauben gebaut und die Rückleuchte montiert mit Halterung und Haube die selbstgebaut wurde. Anschließend habe ich die Kabel gelegt und mit Klammern befestigt, zudem kam noch eine Kabeldose in den Kotflügel um die Kabel zu einem Strang zu vereinen. Vorsorglich habe ich Stecker montiert so das die Kabel schnell gelöst werden können wenn die Kotflügel demontiert werden müssen. Die kleine Leuchte vorne wurde nur schwarz lackiert und war vorhanden. Die Kotflügel bekamen noch schöne Sitzkissen und eine Reling die ich mir anfertigen hab lassen, natürlich auch sofort für den zweiten Kotflügel auch einen Satz. Die Werkzeugkiste war Gott sei dank noch vorhanden und gut in schuss, sie wurde Sandgestrahlt und anschleißend etwas ausgebeult. Dann wieder lackiert und der Boden bekam zum Schutz eine Bodeneinlage aus himmelblauem Leder, auch zum Schutz vor Kratzer am Verschluss wurden Lederstücke genäht. Lackiert wurde alles in 2-K Lacke. 

 

Gaspedal und Handgas:

 

Das Handgas und gleichzeitig Gaspedal war´ebenfalls völlig ausgeschlagen und hat eher schlecht als recht funktioniert. Die komplette Einheit wurde neu gebaut nach dem vorhanden Muster. Geändert habe ich das die Buchse des Gaspedals nun einen Schmiernippel hat damit dort nicht wieder alles so ausschlägt. Momentan ist das komplette Teil beim Feuerverzinken damit es nach einiger Zeit nicht anfängt zu Gammeln. Neu sind zudem der schwarze Griff und alle Gelenke.

 

Hand-und Fußbremse:

 

Die Bremsbänder der Fußbremse sind leider total gammelig und fast unbrauchbar. Ich bin momentan auf der Suche nach geeigneten Bänder, Belege und Nieten habe schon besorgt. Zudem habe ich die Aufnahme der Bremsbänder bereits überarbeitet, die Bohrungen der Nieten wurden zugeschweißt und neu gebohrt da diese oval waren. Einige Teile wurden mit Zinkspray lackiert, Federn für die Bremsen habe ich ebenfalls neu und die Bremshebel wurden Feuerverzinkt und haben neue Gabeln bekommen. Auch Passfedern habe ich neue besorgt. Beim Handbremshebel der auf die Fußbremse wirkt habe ich die Raste verzinken lassen damit diese nicht wieder rostet, dazu habe ich den Bolzen aufgeschweißt und abgedreht. Die Betätigungsstange habe ich aus V2A nachgefertigt und nach Muster gebogen. Anschließend wurde grundiert und lackiert, dabei wurde oben der Griff in schwarz abgesetzt. Den "Kopf" zum lösen der Bremse habe ich aus V2A neu gedreht und zum Schutz vor Wasser das in den Griff fließend kann habe ich mir aus Leder einen Schutz nähen lassen der bei Regen drauf kommt. Das ganze wurde wieder mit neuen Schrauben versehen.

 

Felgen:

 

Die vorderen Felgen wurden Sandgestrahlt und anschließend mehrfach gefüllert und geschliffen damit die Poren geschlossen werden. Danach wurde in RAL 3000 2-K Lack lackiert, auf Klarlack verzichte ich. Montiert werden vorne 5.50-16 Reifen, hinten sind bereits neue 11,2-28 Reifen drauf, die hinteren Felgen werden noch lackiert.

 

Spielereinen:

Ich habe mir neue Schraubenschlüssel besorgt und dafür wurde aus himmelblauen Leder ein Etui mit Röhr Logo drauf genäht.  Noch zusehen die neuen Typen- und Hinweisschilder.

Kupplungsglocke und Pedale:

Die Pedale waren leider völlig ausgeschlagen daher wurden diese ausgebohrt und neu gebuchst.  Ebenfalls die Brems- und Kupplungswelle wird neu gedreht da das original Teil eingelaufen ist. Die Pedale, Kupplungsglocke und Lenkradhalter wurden  entlackt, grundiert und anschließend lackiert.